Vollwaschmittel im Vergleich der Stiftung Warentest
Vollwaschmittel sind ein unersetzlicher Helfer im Haushalt. Sie dienen zum Reinigen von Textilien und sind mit waschartigen Substanzen versehen. Womöglich wurden Abwandlungen der heutigen Vollwaschmittel bereits seit der Antike genutzt. Verwunderlich? Wohl kaum, schließlich kann mit Vollwaschmittel im Grunde jede Art von Schmutz beseitigt werden. Das haben die anderen Waschmittel nicht zu bieten. Doch Waschmittel ist nicht gleich Waschmittel. Es gibt massive Qualitätsunterschiede. Diese betreffen nicht nur die Reinigungswirkung, sondern noch viele weitere Aspekte. Daher ist ein Vollwaschmittel Test unausweichlich. Glücklicherweise hat die Stiftung Warentest einen solchen durchgeführt. Diesen möchten wir Ihnen vorstellen. Dabei werfen wir auch einen Blick auf einige der getesteten Vollwaschaschmittel. Sie werden dabei auch erfahren, welches das beste Waschmittel ist. Ein Blick lohnt sich also!
Kriterien und Gewichtung beim Vollwaschmittel Test
Waschwirkung
Umwelteigenschaften
Textilschonung
Deklaration und Verpackung
Vollwaschmittel im Vergleich
© Stiftung Warentest Ausgabe (11/2014)
Wie die Vollwaschmittel im Vergleich der Stiftung Warentest abschnitten
Stiftung Warentest nahm sehr viele Vollwaschmittel unter die Lupe. Tatsächlich waren es sogar 21 Vollwaschmittel. Komplett überzeugen konnte allerdings keines der Produkte. Eine sehr gute Bewertung sucht man vergeblich. Dafür konnten aber immerhin 11 Vollwaschmittel gut abschneiden. Weitere 8 erhielten ein Befriedigend. Somit ist die Mehrheit der Vollwaschmittel wohl gar nicht so übel. Wirklich schlechte Qualitätsurteile gab es nämlich nur selten. Lediglich ein Vollwaschmittel erzielte eine ausreichende Bewertung. Allerdings gab es 2 mangelhafte Waschmittel. Gerade vor diesen sollte man sich als Käufer hüten. Es gibt nämlich wesentlich bessere Optionen.
Was Vollwaschmittel auszeichnet
Vollwaschmittel werden auch als Universalwaschmittel bezeichnet. Das hat den einfachen Grund, dass diese für die meisten Textilien und Waschverfahren geeignet sind. Somit bieten diese Waschmittel die größte Flexibilität. Sie eignen sich außerdem für fast alle Temperaturbereiche. Temperaturen von 20 bis 95 Grad Celsius stellen kein Problem dar. Aus diesen Gründen ist es kaum verwunderlich, dass viele Menschen Vollwaschmittel anderen Arten vorziehen. Dennoch sollte man über diese Bescheid wissen. In Sonderfällen kann es sich nämlich dennoch lohnen auf einen anderen Waschmitteltyp zurückzugreifen.
Alternativen zum klassischen Vollwaschmittel – welche Arten Waschmittel es sonst noch so gibt
Wenn Wäsche mit einer Waschtemperatur zwischen 20 und 60 Grad Celsius gewaschen werden soll, kann man zu Buntwaschmittel greifen. Dieses wird auch als Colorwaschmittel bezeichnet. Für welche Art von Textilien dieses genutzt wird, ist dabei wohl selbsterklärend. Wenn man Textilien von Hand waschen möchte, eignen sich am besten Feinwaschmittel. Hier ist eine konstante Temperatur von 30 Grad Celsius am besten. Feinwaschmittel unterscheiden sich insofern von vielen Waschmitteln, da sie nicht über Bleichmittel und optische Aufheller verfügen. Hohe Temperaturen sind hier ein Tabu, da diese Art von Waschmittel auf Enzymen beruht, welche durch die Einwirkung von Hitze zerstört werden. Spezialwaschmittel sind für bestimmte Textilien gedacht. Dazu gehören unter anderem Wolle und Seide. Diese Art von Waschmittel ist meist auf kältere Temperaturen ausgelegt und in einigen Fällen sinnvoller als ein Vollwaschmittel. Baukastenwaschmittel sind etwas ganz Besonderes. Diese enthalten die Komponenten eines Vollwaschmittels. Sie ermöglichen dadurch eine individuelle Dosierung.
NACHTRAG
Nachteile von Vollwaschmitteln
Obwohl Vollwaschmittel in vielen Fällen die beste Wahl sind, beinhalten diese doch einige wenige Nachteile. Besonders kritisch ist dabei die Tatsache, dass diese zum Verblassen von Farben führen. Es gibt allerdings einige Produkte, die hierbei noch recht schonend sind. Bei manchen stellt dieser Aspekt jedoch ein ernstzunehmendes Problem dar. Außerdem liegen die meisten Vollwaschmittel in Pulverform vor. Das birgt den Nachteil, dass gegebenenfalls Reste zurückbleiben und diese zusätzlich gereinigt werden müssten. Vollwaschmittel können also zusätzliche Arbeit verursachen. Abgesehen von diesen beiden Punkten, gibt es in der Regel jedoch keine nennenswerten Nachteile. Zumindest nicht, was Vollwaschmittel im Allgemeinen angeht.
Vollwaschmittel dieser Marken wurden getestet
Insgesamt wurden Vollwaschmittel von 15 Herstellern getestet. Einige davon dürfte so ziemlich jeder kennen. Schließlich werden Waschmittel gerne exzessiv im Fernsehen beworben. Bekannte Marken, die sich unter den getesteten befanden, waren beispielsweise Ariel, Persil, Spee und Weißer Riese. Eine dieser Marken stellte auch tatsächlich den Testsieger. Eine andere wiederum den Testverlierer. Da von vielen Marken allerdings mehrere Vollwaschmittel getestet wurden, braucht man sich von diesem Ergebnis nicht allzu sehr beeinflussen lassen. Am meisten hat Stiftung Warentest wohl der Hersteller Weißer Riese enttäuscht. Beide getesteten Produkte kamen nicht über ein Befriedigend hinaus. Schade! Die Fernsehwerbung hat schließlich einiges mehr versprochen.
Liste mit Marken:
Abwertungen aufgrund besonderer Mängel
In einigen Fällen kennt Stiftung Warentest keine Gnade und wertet ab. Allerdings trifft das eigentlich nur dann zu, wenn bestimmte Testkriterien überhaupt nicht den Anforderungen entsprachen. Bei manchen Tests gibt es übrigens keine oder nur kaum Abwertungen. Beim Vollwaschmittel Test waren es beispielsweise lediglich vier Stück. Sollte die Waschwirkung befriedigend oder schlechter ausgefallen sein, war kein besseres Qualitätsurteil möglich. Sollten Schmutzentfernung oder Vergrauen ausreichend oder schlechter ausgefallen sein konnte die Waschwirkung kein besseres Ergebnis erzielen. Für ein ausreichendes oder gar mangelhaftes Urteil beim Messbecher, war höchstens ein zwei Noten besseres Gruppenurteil möglich.
Die Abwertungen gestalteten sich somit wie folgt
Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien
Seriöse und informative Tests sind etwas, was jeder Leser im Internet vorzufinden haben sollte. Wenngleich sich nicht jedes Testunternehmen daranhält, so braucht man diese Sorge bei Stiftung Warentest nicht zu haben. Schließlich kümmert sich diese bestmöglich darum, dass die Tests einen echten Mehrwert bieten und transparent sind. Daher gewährt das Testunternehmen seinen Lesern auch einen Einblick in die Testabläufe. Sehr vorbildlich!
Waschwirkung
Um die Waschwirkung ermitteln zu können, wurden handelsübliche Waschmaschinen mit 4,5 Kilogramm Wäsche beladen. Hier kam überwiegend Baumwolle zum Einsatz. Die Dosierung der Vollwaschmittel erfolgte für normal verschmutzte Wäsche. Getestet wurde unter anderem wie sich der Schmutz entfernen lässt. Dabei wurden neue weiße T-Shirts aus Polyester oder Baumwolle, sowie Gerstenkorn- und Frottiertücher aus Baumwolle verteilt: An sage und schreibe 57 Haushalte. Diese nutzten die Textilstücke eine Woche lang und ließen diese dann beim Prüfinstitut bei 40 Grad Celsius waschen. Anschließend erfolgte eine erneute Ausgabe. Bei der visuellen Abmusterung (die nach 10 und 15 Wäschen erfolgte) kamen fünf geschulte Fachkräfte zum Einsatz. Diese nahmen im Anschluss auch eine statistische Auswertung vor.
Im gleichen zeitlichen Abstand wurden einige Faktoren ermittelt. Dazu zählten der Weiß-Grad nach Ganz Griesser, die Farbtonabweichungszahl (FAZ) und der Grundweißwert Y. Dieser ist wichtig, da er vor Vergrauung schützt. Eine wichtige Rolle bei Vollwaschmitteln spielt natürlich auch die Entfernung von Flecken. Schließlich gibt es kaum ein Kriterium, dass so häufig im Fernsehen beworben wird. Getestet wurden die Vollwaschmittel dabei an 30 Fleckenarten. Gewaschen wurde bei 20, 40 und 60 Grad Celsius. Die Fleckenentfernung wurde dabei von zwei Fachleuten bewertet. Das erfolgte bereits nach einer Wäsche. Dabei gab es mindestens 5 Versuche je Temperatur und Fleckenarten.
Umwelteigenschaften
Zu Recht galten die als das am zweistärksten gewichtete Kriterium. Sehr wichtig war dabei die Gewässerbelastung. Beurteilt wurde dabei die Art und Menge der ins Abwasser gelangenden Inhaltsstoffe. Hierfür wurde eine Modellrechnung genutzt. Auch die Gesamtrezeptur wurde näher unter die Lupe genommen. Dabei orientierte sich Stiftung Warentest an den Entscheidungen der Europäischen Kommission zur Festlegung von Umweltkriterien für Waschmittel (2003/200/EG). Gewertet wurde auch der Verpackungsaufwand und die dabei entstehende Abfallmenge pro Waschgang. Auch hier bezog man sich auf normal verschmutzte Wäsche. Auch die Dosieranleitung wurde nicht außer Acht gelassen. Diese wurde sogar von 5 Personen geprüft.
Deklaration und Verpackung
Hierbei wurden Erkennbarkeit, Wasch- und Pflegehinweise, sowie Verfügbarkeit und Brauchbarkeit der Messbecher ermittelt. Auch der Füllgrad der Verpackung wurde unter die Lupe genommen.
Textilschonung
Nicht jedes Vollwaschmittel ist textilschonend. Sowohl der Farbton als auch die Fasern können beschädigt werden. Für ersteres Kriterium wurden 25 unterschiedlich gefärbte Textilien getestet, die nach 10 und 20 Wäschen begutachtet wurden. Gewaschen wurde bei einer Temperatur von 40 Grad Celsius. Die Faserschonung wurde nach 20 Wäschen geprüft und wurde visuell bewertet.