Kaffeekapseln im Vergleich der Stiftung Warentest
Die Deutschen lieben ihren Kaffee. Das zeigen einfach die nackten Tatsachen. Schätzungen zufolge werden jährlich über 150 Liter pro Kopf getrunken. Kaffee ist hierzulande einfach sehr beliebt. So ist es eigentlich kaum verwunderlich, dass so eine enorme Auswahl an Kaffeeautomaten besteht. Einige davon funktionieren mittels Kaffeekapseln. Diese sind in unterschiedlichen Sorten erhältlich. Während meistens nur der Kauf der Kaffeemaschine im Vordergrund steht, wird ganz außer Acht gelassen, dass auch die Kapseln eine wichtige Rolle spielen. Auch hier gibt es Qualitätsunterschiede, weswegen man sich auf keinen Fall einen seriösen Kaffeekapseln Test entgehen lassen sollte. Daher zeigen wir Ihnen den Test der Stiftung Warentest. Dabei führen wir unter anderem die Testkriterien und einige Produkte auf.
Kriterien und Gewichtung beim Kaffeekapseln Test
Das Qualitätsurteil setzte sich aus 4 Kriterien zusammen. Theoretisch wären es sogar 5 Kriterien. Eines dieser Kriterien, die Probleme bei der Zubereitung, wurde jedoch lediglich mit 0% gewichtet. Wesentlich wichtiger war Stiftung Warentest wohl was anderes. Das am stärksten gewichtete Kriterium war nämlich die sensorische Beurteilung mit 60%. Ein Großteil der Wertung hing also hiervon ab. Ebenfalls eine wichtige Rolle nahmen die Schadstoffe mit 20% ein. Da Umwelt und Gesundheit zwei wichtige Themen sind, eine korrekte Entscheidung. Die restlichen 20% (jeweils 10%) entfielen auf Verpackung und Deklaration. Gerade letzteres ist eigentlich bei jedem Test der Stiftung Warentest dabei. Im Vordergrund steht hier vor allem die Verbrauchertäuschung.
Sensorische Beurteilung
Schadstoffe
Deklaration
Verpackung
Probleme bei der Zubereitung
Kaffeekapseln im Vergleich
© Stiftung Warentest Ausgabe (11/2015)
Wie die Kaffeekapseln im Vergleich der Stiftung Warentest abschnitten
Wirkliche Glanzkapseln scheint es nicht zu geben. Getestet wurden insgesamt 14 Kaffeekapseln. Davon konnte keine einzige ein sehr gutes Urteil erzielen. Dennoch gab es zufriedenstellende Ergebnisse. So schnitten immerhin 7 Kaffeekapseln gut ab. Den restlichen 7 erging es aber nicht allzu schlecht. Diese mussten sich mit befriedigenden Qualitätsurteilen zufriedengeben. Alles in allem scheint die grundlegende Qualität von Kaffeekapseln relativ gut zu sein. Was die sensorische Beurteilung anging, konnten übrigens tatsächlich 2 Kaffeekapseln ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Diese sollte man als Kaffeeliebhaber im Auge behalten.
Ist Kaffee gesund? – warum Sie nicht auf den aromatischen Wachmacher verzichten müssen
Es ist immer noch nicht gänzlich bewiesen, ob Kaffee gesund oder ungesund ist. Problematisch in Kaffee ist beispielsweise das Koffein, welches für den wachmachenden Effekt sorgt. Einige Menschen reagieren hierauf allerdings nicht allzu gut. Bei diesen kann es beispielsweise zu Nervosität und Schweißausbrüchen kommen. Allerdings ist auch belegt, dass Kaffee einige positive Faktoren mit sich bringt. So wird unter anderem das Diabetesrisiko gesenkt. Entgegen der weitläufig verbreiteten Meinung, entzieht Kaffee dem Körper nicht übermäßig Flüssigkeit. Der Harndrang wird nämlich nur geringfügig erhöht.
Welche Kaffeekapselmaschine ist eigentlich die beste?
Bevor man sich entscheidet in Zukunft Kaffee aus Kapseln zu genießen, stellt man sich als Kunde natürlich auch die Frage, welche Kaffeekapselmaschine man aussuchen sollte. Dabei gibt es einige wichtige Faktoren, die bestenfalls immer einbezogen werden sollten. Als wichtig erachten wir beispielsweise Kompatibilität, Haltbarkeit, Design und natürlich den Geschmack. Es gibt aber noch einige weitere Faktoren, die eine gute Kaffeekapselmaschine auszeichnen. Doch selbst das beste Gerät kriegt keinen guten Kaffee hin, wenn die richtigen Kaffeekapseln fehlen. Diese sind nämlich entscheidend für den Geschmack.
Kaffeekapseln dieser Marken wurden getestet
Die getesteten Kaffeekapseln stammen von 13 verschiedenen Marken. Darunter befanden sich auch einige, die so ziemlich jeder durch Werbeeinblendungen kennen dürfte. Selbstverständlich durfte Nespresso nicht fehlen. Aber auch Jacobs und Lavazza waren vertreten. Getestet wurde bei jeder Marke immer jeweils ein Produkt. Eine Ausnahme bildet hier lediglich der Netto-Marken-Discount mit zwei getesteten Produkten. Der Testsieger ist keine große Überraschung. Wie zu erwarten ließ sich Nespresso den Sieg nicht nehmen. Scheint als dürfte man den Werbungen doch etwas Glauben schenken.
Liste mit Marken:
Abwertungen aufgrund besonderer Mängel
Da Stiftung Warentest Ergebnisse mit Mehrwert liefern möchte, führt sie einige Abwertungen durch. Das ist bei nahezu jedem Test der Fall. Abwertungen können dazu beitragen, dass sich ein Mangel verstärkt aufs Gruppen- oder Qualitätsurteil auswirkt. Selbst Kriterien, die eigentlich mit 0% gewichtet sind, können auf diese Weise ins Qualitätsurteil einfließen. Allerdings gibt es nicht immer viele Abwertungskriterien. Das ist auch bei diesem Test der Fall. Sollten häufig Probleme bei der Zubereitung auftreten, wurde das Gesamturteil um eine ganze Note abgewertet. Falls das Schadstoffurteil ausreichend oder schlechter abschnitt, konnte das Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. Falls Acrylamid oder Furan befriedigend oder schlechter abschnitten, war kein besseres Urteil für die Schadstoffe möglich.
Die Abwertungen gestalteten sich somit wie folgt:
Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien
Wie immer gab sich Stiftung Warentest größte Mühe, damit die Testabläufe alle wichtigen Aspekte abdeckten. Wir sind der Ansicht, dass das definitiv gelungen ist. Besonders umfangreich getestet wurde die sensorische Beurteilung. Da es sich hierbei um das Hauptkriterium handelt, war es aber auch nicht anders zu erwarten.
Sensorische Beurteilung
Um hier die besten Ergebnisse liefern zu können, kamen acht trainierte Prüfpersonen zum Einsatz. Diese bewerteten die unterschiedlichen sensorischen Aspekte der Kaffeekapseln. Darunter fielen Aussehen, Geruch, Mundgefühl, Geschmack und Nachgeschmack. Dafür wurde eine stufenlose Intensitätsskala genutzt. Für alle Kaffeekapseln wurden ausschließlich Maschinen verwendet, die von den Herstellern empfohlen wurden. Die Proben waren allesamt anonymisiert und wurden bei einer Temperatur von 55 Grad Celsius getestet. Jede der Proben wurde doppelt verkostet. Das diente vor allem dazu, noch genauere Ergebnisse zu liefern.
Schadstoffe
Die Schadstoffe wurden in Anlehnung an die Methoden der ASU und anderen renommierte Verfahren geprüft. Getestet wurde dabei auf eine ganze Menge. Darunter auch Furan, Blei, Weichmacher und Ochratoxin A. Da einige dieser Schadstoffe eine ernstzunehmende Gefahr für den Menschen darstellen können, ist es sehr beruhigend, dass professionelle Methoden zur Ermittlung der Schadstoffe genutzt wurden.
Verpackung
Auch die Verpackung wurde umfangreich getestet. In Augenschein genommen wurden dabei das Öffnen, Entnehmen und Wiederverschließen. Dabei kamen drei Experten zum Einsatz. Ebenfalls bewertet wurden Qualitätssicherung, Materialkennzeichnung und Recycling- und Entsorgungshinweise. Um gewisse Dinge feststellen zu können, erfolgte sogar eine Röntgenfluoreszenzanalyse. Diese wurde zum Beispiel zum Ermitteln chlorierter Verbindungen verwendet.
Deklaration
Um die Deklaration bestmöglich prüfen zu können, orientierte sich Stiftung Warentest auch hier an den Methoden der ASU. Dabei wurden lebensmittelrechtliche Vorschriften und Authentizitätsprüfungen durchgeführt. Getestet wurden z. B. die Angaben zum Wassergehalt oder Koffein. Aber auch Zubereitungs- und Lagerungshinweise waren wichtig. Hier ging es vor allem darum, welches Bild dem Verbraucher über das Produkt vermittelt wird und ob die erforderlichen Angaben gemacht wurden bzw. wie korrekt (und hilfreich) diese sind.
Probleme bei der Zubereitung
Dieser Punkt ist im Grunde selbsterklärend. Zwei Experten hatten zu ermitteln, ob eine Getränkezubereitung problemlos vonstattenging. Bei Nespresso-Nachahmerkapseln waren es 150 Stück, bei allen anderen Kapselsorten 180 Stück. Verformungen der Kapseln oder sonstige Mängel, sind maßgeblich in die Bewertung eingeflossen. Auch Schwankungen in der Getränkemenge wurden, was wir sehr gut finden, von Stiftung Warentest negativ beurteilt. Obgleich dieses Kriterium nicht gewichtet wurde, spielt es doch eine wichtige Rolle. Und zwar nicht nur, weil es zur Abwertung führen konnte. Schließlich geht es hier um die Benutzerfreundlichkeit.