Wasserfilter im Vergleich der Stiftung Warentest

Es gibt einige Gründe, weswegen Menschen gerne auf Wasserfilter zurückgreifen. So wünschen sie sich beispielsweise weicheres Wasser oder weniger Kalk. Manch einer legt sich einen Wasserfilter allerdings aus dem Grund zu, da er sich vor Verunreinigungen und Schadstoffen im Wasser fürchtet. Doch bringen Wasserfilter eigentlich wirklich etwas? Diese Frage kann wohl nur ein entsprechender Test beantworten. Einen solchen Wasserfilter Test hat die Stiftung Warentest durchgeführt. Überraschenderweise fielen die Ergebnisse dabei aber nicht gerade zufriedenstellend aus. Selbst der Testsieger erreichte gerade einmal die Note „befriedigend“. Dennoch möchten wir Ihnen einige der getesteten Wasserfilter zeigen. Sollte man nämlich zu einem Wasserfilter greifen, so gilt es zumindest das beste Modell herauszusuchen. Wir helfen Ihnen dabei!

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Kriterien und Gewichtung beim Wasserfilter Test

Der Wasserfilter Test wurde im Zeitraum 2014/2015 durchgeführt. Die Produkte wurden im März/April 2014 eingekauft. Eine Befragung der Anbieter erfolgte im Februar/März 2015. Insgesamt kamen beim Test 5 verschiedene Kriterien zum Einsatz. Am stärksten gewichtet wurde dabei die Filterfunktion mit 50%. Diese macht die Hälfte der Gesamtnote aus und ist somit (verständlicherweise) das wichtigste Kriterium. Ebenfalls sehr wichtig ist die Handhabung, die mit 25% ein Viertel des Endergebnisses ausmacht. Die Deklaration weist zwar nur geringe Gewichtung von gerade einmal 5% auf, dafür führt das Kriterium ab einem Ausreichend dazu, dass das Gesamtergebnis um eine halbe Note abgestuft wird. Einträge durch den Filter und Verbrauchskosten wurden jeweils mit 10% gewichtet.

50%

Filterfunktion

25%

Handhabung

10%

Einträge durch den Filter

10%

Verbrauchskosten

5%

Deklaration

Wasserfilter im Vergleich

Vorschaubild
Testsieger
Klin-Tec Pure Water Filterkanne rot inkl Filterkartusche (MAXTRA)
Aqua Select Wasserfilter "Shark Multimax" für alle gängigen Duo-Flow-Systeme z.B. Brita® Maxtra® / Aqua Select "Shark" Multimax®
Cleansui Wasserfilter
AEG AWFLJL 1 Wasserfilter AquaSense 1000, weiß
Modell
Klin-Tec Pure Water
Aqua Select Plus Shark, Multimax-Series
Cleansui CP305E
AEG AquaSense AWFLJL1
Einfüllvolumen
1,2 Liter
1 Liter
1 Liter
0,78 Liter
Kapazität der Kartusche
bis zu 200 Liter
bis zu 180 Liter
bis zu 180 Liter
150 Liter
Preis einer Kartusche
circa 10 Euro
circa 5 Euro
circa 7 Euro
circa 6 Euro
Preis für gefiltertes Wasser
5,0 Cent/Liter
2,5 Cent/Liter
5,1 Cent/Liter
4,0 Cent/Liter
Wechselanzeige vorhanden
Preis
Preis nicht verfügbar
Preis nicht verfügbar
Preis nicht verfügbar
Preis nicht verfügbar
Testsieger
Vorschaubild
Klin-Tec Pure Water Filterkanne rot inkl Filterkartusche (MAXTRA)
Modell
Klin-Tec Pure Water
Einfüllvolumen
1,2 Liter
Kapazität der Kartusche
bis zu 200 Liter
Preis einer Kartusche
circa 10 Euro
Preis für gefiltertes Wasser
5,0 Cent/Liter
Wechselanzeige vorhanden
Preis
Preis nicht verfügbar
Vorschaubild
Aqua Select Wasserfilter "Shark Multimax" für alle gängigen Duo-Flow-Systeme z.B. Brita® Maxtra® / Aqua Select "Shark" Multimax®
Modell
Aqua Select Plus Shark, Multimax-Series
Einfüllvolumen
1 Liter
Kapazität der Kartusche
bis zu 180 Liter
Preis einer Kartusche
circa 5 Euro
Preis für gefiltertes Wasser
2,5 Cent/Liter
Wechselanzeige vorhanden
Preis
Preis nicht verfügbar
Vorschaubild
Cleansui Wasserfilter
Modell
Cleansui CP305E
Einfüllvolumen
1 Liter
Kapazität der Kartusche
bis zu 180 Liter
Preis einer Kartusche
circa 7 Euro
Preis für gefiltertes Wasser
5,1 Cent/Liter
Wechselanzeige vorhanden
Preis
Preis nicht verfügbar
Vorschaubild
AEG AWFLJL 1 Wasserfilter AquaSense 1000, weiß
Modell
AEG AquaSense AWFLJL1
Einfüllvolumen
0,78 Liter
Kapazität der Kartusche
150 Liter
Preis einer Kartusche
circa 6 Euro
Preis für gefiltertes Wasser
4,0 Cent/Liter
Wechselanzeige vorhanden
Preis
Preis nicht verfügbar

© Stiftung Warentest Ausgabe (05/2015)

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Wie die Wasserfilter hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses abschnitten

Stiftung Warentest hat insgesamt 9 Wasserfilter getestet. Die Preise der einzelnen Produkte bewegten sich im Preisrahmen von 10 bis 185 Euro. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, dass auch laufende Kosten beim Kauf eines Wasserfilters fällig werden. Es kommt also einiges zusammen. Unabhängig vom Produkt, für das man sich entscheidet, stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht. Genaugenommen fällt es sogar sehr enttäuschend aus. Für den Preis bekommt man zu wenig geboten. Selbst das Verringern der Wasserhärte gestaltet sich problematisch.

Ist Mineralwasser eigentlich wirklich besser als Leitungswasser

Die weit verbreitete Annahme, dass Mineralwasser besser und gesünder als Leitungswasser ist, ist so keineswegs richtig. Zumindest nicht in Deutschland. Hier ist die Trinkwasserqualität nämlich sehr gut, denn Leitungswasser unterliegt sehr strengen Kontrollen. Diese sind sogar um einiges strenger, als es bei Mineralwasser der Fall ist. Zwar werden immer wieder Verunreinigungen in Leitungswasser nachgewiesen, diese bewegen sich allerdings in einem so geringen Maße, dass es ohne Bedenken getrunken werden kann. Somit ist ein Wasserfilter zumindest aus diesem Grund nicht erforderlich.

Ob sich der Kauf eines Wasserfilters lohnt

Wenn es darum geht weiches Wasser zu gewinnen, können leider nur die wenigsten Wasserfilter überzeugen. Selbst dann, lassen sich eher moderate Ergebnisse erzielen. Somit ist es natürlich fraglich, ob sich der Kauf eines Wasserfilters überhaupt lohnt. Dazu sollte gesagt werden, dass Wasserfilter tatsächlich recht gut im Verringern von Schadstoffen sind. Stiftung Warentest konnte vor allem beim Reduzieren von Kupfer und Blei gute Ergebnisse feststellen. Selbst Pestizide und andere Schadstoffe konnten verringert werden. Das ist natürlich sehr erfreulich. Aufgrund der hohen Trinkwasserqualität in Deutschland, allerdings nicht unbedingt erforderlich. Lediglich zum Reinigen von Brunnenwasser, könnte man einen Wasserfilter in Erwägung ziehen. Hier sind jedoch oftmals Verunreinigungen mit Nitrat das Problem. Hiergegen sind Wasserfilter ohnehin machtlos. Sollten die Wasserfilter zudem nicht regelmäßig gereinigt werden, können diese sogar negative Auswirkungen auf die Wasserqualität haben. Der Kauf eines Wasserfilters ist generell nur bedingt zu empfehlen.

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Was man beim Umgang mit einem Wasserfilter beachten sollte

Sollte man sich für den Kauf eines Wasserfilters entschieden haben, gilt es einige wichtige Regeln zu beachten. Im Vordergrund steht dabei die Hygiene. Wasserfilter müssen regelmäßig gereinigt werden. Außerdem ist ein Austausch der Kartuschen erforderlich. Es können sich nämlich gefährliche Keime bilden. Da sich diese vor allem bei hohen Temperaturen vermehren, muss man den Wasserfilter stets im Kühlschrank aufbewahren. Wer auf Nummer sichergehen möchte, füllt zudem immer frisches Wasser nach. Ein hygienischer Umgang ist vor allem aus gesundheitlichen Gründen sehr wichtig. Übrigens sind die enthaltenen Aktivkohlefilter der Grund, weswegen Wasserfilter so anfällig für eine Verkeimung sind.

Wasserfilter dieser Marken wurden getestet

Es wurden Wasserfilter von 8 unterschiedlichen Marken getestet. Darunter befinden sich auch einige renommierte Namen wie z. B. AEG. Viele der gewählten Marken haben nicht nur Wasserfilter im Sortiment, sondern vertreiben auch noch andere Produkte. Es wurde jeweils ein Wasserfilter pro Marke getestet. Lediglich bei der Marke Brita waren es zwei Stück.

Liste mit Marken:

1
AEG
2
Aqua Select
3
Brita
4
BWT
5
Cleansui
6
EVA-Filter
7
Klin-Tec
8
Müller/Cleanpac

Abwertungen aufgrund besonderer Mängel

Nicht nur eine problematische Deklaration, führte zur Abwertung des Gesamtergebnisses. Auch bei weiteren Kriterien kam bzw. konnte es zu Abwertung kommen. Wie zu erwarten war das auch dann der Fall, wenn die Filterfunktion befriedigend oder schlechter ausgefallen ist. In diesem Fall konnte das Gesamtergebnis nicht besser sein. Unabhängig davon wie gut die restlichen Ergebnisse ausgefallen sind. Mit derselben Härte wurde auch bewertet, wenn die Einträge durch den Filter mangelhaft waren.

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Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien

Wie auch bei den anderen Tests der Stiftung Warentest, überzeugt auch dieser mit seinen umfangreichen Testabläufen. Besonders aufwendig war dabei das Testen der Filterfunktion. Hier gab es nämlich zahlreiche Unterkriterien, die zur Bewertung des Kriteriums vonnöten waren. Aber auch das Ermitteln der Einträge durch den Filter, war wohl alles andere als einfach. Es handelt sich generell um einen sehr zeitintensiven und gründlichen Wasserfilter Test.

Filterfunktion

Alle Analysen bezüglich der Filterfunktion wurden mit 16 bis 17 Grad hartem Prüfwasser durchgeführt. Dabei wurde das Wasser mit Substanzen verunreinigt, die auch tatsächlich so vorkommen könnten. Es wurde sowohl die Reduktion der Gesamthärte als auch die Reduktion chlororganischer Stoffe ermittelt. Dabei orientierte sich Stiftung Warentest an den Normen DIN 38409–6, DIN EN ISO 10301 und DIN 38406. Bei Filtern, die mit einer Reduktion von Bakterien werben, wurde ein zusätzlicher Test durchgeführt. Hier wurden Testkeime (z. B. Enterokokken) in hoher Konzentration ins Wasser eingefügt. Deren anschließende Anzahl wurde nach Methoden der Trinkwasserverordnung bestimmt.

Handhabung

Zur Bewertung der Handhabung kam ein Experte zum Einsatz. Dieser war unter anderem für die Bewertung der Gebrauchsanleitung zuständig. Hier ging es vor allem um Vollständigkeit, Lesbarkeit und Verständlichkeit. Des Weiteren wurden drei Nutzer in den Test involviert, um den alltäglichen Gebrauch zu bewerten. Dabei spielten zahlreiche Faktoren eine Rolle. Darunter fiel beispielsweise die Reinigung, das Austauschen der Kartuschen und das Ein- und Ausgießen von Wasser. Auch die Filtrierzeit und die Filterwechselanzeige wurden bewertet. Letztere wurde gemäß der Norm DIN 1052 beurteilt.

Einträge durch den Filter

Bei den geprüften Einträgen handelte es sich um Halogenkohlen­wasser­stoffe und Silber. Diese wurden nach den Normen DIN EN ISO 10301 und DIN EN ISO 11885 geprüft. Da bei diesem Kriterium die Verkeimung im Vordergrund steht, wurde auch das Verkeimungsrisiko bei Fehlbedienung ermittelt. Dafür wurden die einzelnen Wasserfilter 72 Stunden stehengelassen. Anschließend kamen diese mit einer neuen Kartusche zum Einsatz. Die gebrauchten Kartuschen wurden eine Woche bei Zimmertemperatur liegengelassen. Anschließend wurden diese zum Filtern des Wassers genutzt. Der zehnte Liter wurde dabei näher untersucht. Neben allerlei Keimen, wurde hier auch auf Schimmelpilze getestet.

Verbrauchskosten

Neben den Anschaffungskosten, spielen natürlich auch die laufenden Kosten eine wichtige Rolle. Bei Wasserfiltern betreffen diese vor allem die Kartuschen. Dabei wurde ermittelt, ob diese die versprochene Qualität einhielten. Das Ergebnis orientierte sich dabei am Preis für Mineral- und Trinkwasser. Festgesetzt wurde dabei ein Betrag von 0,4 Cent pro Liter.

Deklaration

Auch die Deklaration ist wichtig, wenn man zum Kauf eines Produkts greift. Wasserfilter stellen hierbei keine Ausnahme dar. Daher hat Stiftung Warentest auch die Genauigkeit der Leistungsangaben ermittelt. Dabei ging es vor allem darum, ob der Nutzer eindeutig und verständlich informiert wurde. Des Weiteren erfolgte eine Prüfung der Anwendungshinweise. Es sollte festgestellt werden, inwieweit Hinweise zum Umgang gegeben wurden. Dabei erfolgte eine Anlehnung an der Norm DIN 10512.