Badreiniger im Vergleich der Stiftung Warentest
Wer Sauberkeit liebt, sollte keinesfalls auf einen Badreiniger verzichten. Schließlich gibt es kaum Reinigungsmittel, die vergleichbare Ergebnisse erzielen können. Badreiniger ist allerdings ein recht breitgefächerter Begriff. So kann man im Grunde auch Kraftreiniger, WC-Reiniger und Toilettenreiniger hierunter fassen. Was viele Badreiniger gemeinsam haben, ist, dass diese recht häufig über chemisch aggressive Inhaltsstoffe verfügen. Diese werden vor allem dann genutzt, wenn es um die Beseitigung besonders hartnäckigen Schmutzes geht oder eine Verstopfung gelöst werden muss. Allerdings geraten diese Art von Reinigungsmitteln, immer wieder in Kritik von Umweltschützern. Bei der Wirksamkeit von Badreinigern gibt es übrigens schwerwiegende Unterschiede. Daher sollte man es sich sehr gut überlegen, bevor man zu einem Produkt greift. Am hilfreichsten ist hier ein Badreiniger Test. Einen solchen hat die Stiftung Warentest 2016 durchgeführt. Da wir deren Tests sehr gut finden, möchten wir Ihnen diesen vorstellen. Natürlich mitsamt einigen Produkten.
Kriterien und Gewichtung beim Badreiniger Test
Beim Badreiniger Test wurden 4 Kriterien geprüft. Am bedeutendsten war dabei die Reinigung. Da diese den Zweck von Badreinigern umfasst, wurde sie mit 45% und damit am stärksten gewichtet. Das Kriterium Umwelt und Gesundheit durfte natürlich auch nicht fehlen. Schließlich handelt es sich hierbei um eine Produktart, die schon des Öfteren auf diesem Grund in Kritik geraten ist. Dieser Punkt machte daher berechtigterweise 20% der Gesamtnote aus. Doch nicht nur Umwelt und Mensch sollten geschont werden, sondern möglichst auch das Material, wo der Badreiniger aufgetragen wird. Daher entfielen auf die Materialschonung 25%. Die restlichen 10% machten das Sprüh- und Haftverhalten aus. Dieser Punkt umfasst gewissermaßen die Handhabung.
Reinigung
Materialschonung
Umwelt & Gesundheit
Sprüh- und Haftverhalten
Badreiniger im Vergleich
© Stiftung Warentest Ausgabe (03/2016)
Wie die Badreiniger im Vergleich der Stiftung Warentest abschnitten
Die Stiftung Warentest hat insgesamt 19 Badreiniger getestet. Sehr gute Qualitätsurteile gab es dabei keine. Dafür konnte allerdings die Mehrzahl der Badreiniger gut abschneiden. Lediglich 5 Modelle erzielten nur ein Ausreichend. Alles in allem sind das recht zufriedenstellende Ergebnisse, die zeigen, dass Badreiniger im Grunde eine recht gute Qualität aufweisen. Allerdings ist deren umweltverträglich oft ein Problem. Selbst die beiden besten getesteten Produkte, erhielten hier nur befriedigende Urteile. Nur die wenigsten Badreiniger können hier überzeugen. Einer davon ist zum Beispiel der Denkmit Badreiniger. Beim Test fand übrigens eine Einteilung zwischen klassischen Badreinigern und Kraftreinigern statt. Letztere konnte im Großen und Ganzen besser abschneiden.
Der Meister Proper Badreiniger und was Sie unbedingt über diesen wissen sollten
Meister Proper dürfte so ziemlich jeder kennen. Schließlich gibt es kaum einen Reinigungsmittelhersteller, der so viele (teils unterhaltsame) Werbespots ausgestrahlt hat. Die Annahme liegt somit natürlich nahe, dass Meister Proper zu den besseren Reinigungsmitteln gehört. Tatsächlich ist das aber so nicht richtig. Zumindest nicht, was den Meister Proper Badreiniger angeht. Dieser bildete sogar das Schlusslicht im Test der Stiftung Warentest. Für eine so bekannte Marke ist das natürlich ein sehr enttäuschendes Urteil. Es hat allerdings durchaus seine Berechtigung. In puncto Reinigung konnte das Mittel nämlich nur sehr schwache Ergebnisse erzielen.
Antikalk Badreiniger und was man von ihnen erwarten kann
Viele Badreiniger versprechen, dass sie ein super Putzmittel gegen Kalk sind. Tatsächlich konnte die Stiftung Warentest 6 Badreiniger ausfindig machen, die sich sogar sehr gut als Mittel gegen Kalk eignen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um Ausnahmen. Viele der restlichen Badreiniger, konnten nämlich gute Ergebnisse erzielen. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass die Besten ein Vielfaches an Kalk beseitigen. Gerade Kraftreiniger konnten die Stiftung Warentest hier überzeugen. Es ist also nicht zwangsweise notwendig, auf ein explizites Kalkmittel zurückzugreifen. Badreiniger tun es nämlich auch und sind zudem sehr vielseitig.
Badreiniger und ihre Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe von Badreinigern sind nicht immer lobenswert. Allerdings sollte man dabei auch bedenken, dass diese auch sehr hartnäckigen Schmutz beseitigen müssen. Salz- und Salpetersäure, sowie auch andere bedenkliche Inhaltsstoffe, sind nämlich nicht ohne Grund enthalten. Dennoch sollten bevorzugt mildere Säuren verwendet werden, da diese für Mensch und Umwelt unbedenklicher sind. So ist bei bestimmten Mitteln leider der Fall, dass diese die Schleimhäute reizen und sogar die Augen angreifen. Generell sollten Badreiniger nie zu exzessiv aufgetragen werden. Zudem empfiehlt sich auch, dass man Handschuhe und einen Atemschutz verwendet. Wenn man das ausnahmslos macht, kann man gesundheitliche Risiken weitgehend minimieren. Kraftreiniger schneiden bezüglich dieses Kriteriums übrigens schlechter ab. Wem es also vorrangig hierum geht, der sollte klassische Badreiniger bevorzugen. Deren Reinigungswirkung ist aber im Vergleich oft schwächer. Besonders dann, wenn es um die Beseitigung von Kalk geht. Bedenken bezüglich des Materials braucht man in den meisten Fällen allerdings keine zu haben. Selbst chemisch sehr aggressive Badreiniger, sind oftmals materialschonend.
Günstige Badreiniger vs. teure Badreiniger
Dass ein guter Badreiniger nicht zwangsweise teuer sein muss, hat die Stiftung Warentest durchaus bewiesen. Der beste Kraftreiniger und der beste klassische Badreiniger, kosten sogar unter 2,00 Euro. Generell sind Badreiniger jedoch nicht allzu teuer. Tief in die Tasche greifen muss man eigentlich nie. Selbst dann nicht, wenn man sich für hochpreisige Badreiniger entscheiden sollte. Selbst deren Preis liegt in der Regel zwischen 2,00 und 3,00 Euro. Dennoch kann man natürlich sagen, dass die günstigen Reinigungsmittel, nicht unbedingt im Schatten der teuren stehen. Es wurden sogar 2 Badreiniger von Aldi getestet, die gut abschnitten und für unter 1,00 Euro zu haben sind.
Badreiniger dieser Marken wurden getestet
Es wurden Badreiniger von 17 unterschiedlichen Marken getestet. Die meisten Hersteller, dürften dabei so ziemlich jedem ein Begriff sein. Einige bekannte Marken sind beispielsweise Meister Proper, Mr. Muscle, Frosch und Cilit Bang. Der Testsieger unter den Kraftreinigern, stammt allerdings überraschenderweise aus dem Hause Edeka. Die Rede ist vom Powerreiniger der Eigenmarke Gut&Günstig. Das beste Produkt unter den klassischen Badreinigern, ist übrigens ein Produkt von Lidl. Im Test gab es also so einige Überraschungen, was mal wieder sehr gut zeigt, dass man sich nicht immer auf Markennamen verlassen sollte. Diese sind nämlich noch längst keine Garantie für Qualität. Zumindest in den meisten Fällen. Es gibt hier aber auch Ausnahmen.
Liste mit Marken:
Abwertungen aufgrund besonderer Mängel
Stiftung Warentest nimmt oft Abwertungen vor, wenn bestimmte Testergebnisse gar nicht den Erwartungen entsprechen. Im Badreiniger Test gab es allerdings nur ein einziges Abwertungskriterium. Dieses fiel dann an, wenn die Reinigung ausreichend oder schlechter ausfiel. In diesem Fall war nämlich kein besseres Qualitätsurteil möglich.
Die Abwertungen gestalteten sich somit wie folgt
Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien
Kein Kriterium kam beim Test zu kurz. Dafür hat die Stiftung Warentest gesorgt. Die Testabläufe sind allesamt umfangreich und gut durchdacht. Wie immer erfolgte dabei eine Orientierung an bestimmten Normen, um bestmögliche Urteile gewährleisten zu können.
Reinigen
Um die Wirksamkeit gegenüber Kalk zu ermitteln, orientierte sich die Stiftung Warentest an der IKW-Empfehlung, die zur Bewertung von Badreinigern dient. Dafür wurden Carrara-Marmorplatten verwendet, die in die jeweiligen Badreiniger getaucht wurden. Anhand des Gewichtsverlusts konnte dabei ermittelt werden, wie effizient die Reinigungswirkung ausfällt. Um die Wirksamkeit gegenüber Seifenresten festzustellen, wurde ein Seifen-Ruß-Mix verwendet. Natürlich ist aber auch Rost ein weit verbreitetes Problem. Hier kamen Eisenchlorid und Natronlauge zum Einsatz. Tester trugen Schmutz auf und behandelten diese mit den Reinigern. Die Ergebnisse wurden visuell von fünf Experten bewertet.
Materialschonung
Die Badreiniger wurden auf 14 badtypische Materialien aufgetragen. Anschließend wurde danach geschaut, ob diese Rückstände hinterlassen. Zudem wurden Kunststoffstäbe in die Reiniger getaucht. Dabei wurde nach bestimmten Zeiten gemessen, ob Risse auftreten. Dies geschah in Anlehnung an die Norm DIN 53 449 T 1–3.
Umwelt und Gesundheit
Hier waren die Testabläufe sehr umfangreich, was durchaus ein Lob an die Stiftung Warentest wert ist. Ermittelt wurden der Verpackungsaufwand, die Abwasserbelastung, die Inhaltsstoffe und ob sich Sprays zielgerichtet nutzen lassen. Berücksichtigt wurde dabei unter anderem das EG-Umweltzeichen für Allzweck- und Sanitärreiniger (2011/383/EU), sowie die Atem- und Gewässerbelastung. Auch Risiken für Schleimhaut und Augen wurden einbezogen. Hier spielten übrigens auch die Gebrauchs- und Sicherheitshinweise eine Rolle. Dabei ging es vor allem um deren Lesbarkeit.
Sprüh- und Haftverhalten
Bei diesem Kriterium kamen 5 Experten zum Einsatz, die das Sprühbild bewerteten. Dieses umfasste die Gleichmäßigkeit der Verteilung, sowie Haftung und Abfließverhalten.