Nagellack im Vergleich der Stiftung Warentest
Es gibt wirklich unzählige Kosmetika, die von Frauen und Männern verwendet werden. Dazu gehört auch der gute alte Nagellack, der seit den 1920-er Jahren zum Lackieren von Finger- und Fußnägeln genutzt wird. Nagellack tritt ausschließlich in flüssiger Form auf und hat in der Regel eine Mindesthaltbarkeit von einem Jahr. Nagellack wird oft in Kombination mit Nagellackverdünner genutzt. Dieser wird dann genutzt, wenn es Probleme beim Auftragen geben sollte. Mittlerweile gibt es eine enorme Auswahl an unterschiedlichen Nagellacks. Daher kann man schnell den Überblick verlieren und einen Fehlkauf tätigen. Dagegen hilft nur ein Nagellack Test. Dieser liefert die nötigen Infos und kann zeigen, bei welchem Produkt sich ein Kauf lohnt. Damit Sie bei Ihrem nächsten Kauf keine Probleme haben, zeigen wir Ihnen die Ergebnisse der Stiftung Warentest. Dabei führen wir auch einige Produkte näher auf.
Kriterien und Gewichtung beim Nagellack Test
Getestet wurden 4 Kriterien, die alle ähnlich stark gewichtet wurden. Das ist recht selten. Oft gibt es ein Hauptkriterium, das einen großen Anteil am Qualitätsurteil ausmacht. Am stärksten gewichtet sind hier die kosmetischen Eigenschaften mit 35%. Dicht darauf folgt die Handhabung mit 30%. Ebenfalls nur geringfügig schwächer gewichtet, wurde das Durchtrocknen mit 25%. Das letzte Kriterium umfasste die Deklaration und Werbeaussagen. Diesen Punkt führt Stiftung Warentest immer gerne auf, um unter anderem Verbrauchertäuschung vorzubeugen. Hier mit 10% gewichtet und damit nicht tragend für das Qualitätsurteil.
Kosmetische Eigenschaften
Handhabung
Durchtrocknen
Deklaration und Werbeaussagen
Nagellack im Vergleich
© Stiftung Warentest Ausgabe (06/2012)
Wie die Nagellacke im Vergleich der Stiftung Warentest abschnitten
Es handelt sich um einen sehr umfangreichen Test, wo ganze 26 Nagellacke getestet wurden. Von diesen konnte allerdings keines ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Angesichts der großen Menge an Produkten, ist das doch etwas enttäuschend. Dafür konnten immerhin 12 Nagellacke gut abschneiden. Weitere 10 schnitten befriedigend ab. Lediglich 4 enttäuschten und mussten sich mit einem Ausreichend zufriedengeben. Alles in allem waren die Ergebnisse ja noch recht gut. Viele Nagellacke sind wohl durchaus brauchbar. Mangelhafte Teilnehmer gab es keine. Die Ladys können also aufatmen.
Guter Nagellack und was ihn ausmacht
Die Eigenschaften von gutem Nagellack können schwer klar definiert werden. Es gibt jedoch einige Dinge, bei welchen man sich an der Bewertung von Nagellack festmachen kann. Dazu gehört beispielsweise wie das Auftragen und Trocknen verläuft. Sollte der Nagellack hier gute Ergebnisse erzielen, dann ist das schon mal ein klarer Pluspunkt. Ebenfalls empfinden wir es als wichtig, ob und in welchem Maße Schadstoffe enthalten sind. Bei Kosmetika ist das nämlich eine wichtige Frage, die es sich in jedem Fall zu stellen gilt. Aber auch Geruch, Verweildauer und Intensität der Farbe, sind denkbare Orientierungshilfen. Sollte ein Nagellack in all diesen Aspekten positive Ergebnisse aufweisen, können Sie im Grunde davon ausgehen, dass es sich um einen guten Nagellack handelt. Zur Not kontaktieren Sie uns einfach und wir versuchen Ihnen einen hilfreichen Rat zu geben.
Nagellack und Naturkosmetik – passt das überhaupt zusammen?
Es gibt viele Gründe auf klassische Nagellacke zu verzichten. Dazu gehören nicht nur die gesundheitlichen und umwelttechnischen Risiken, die durch Schadstoffe hervorgerufen werden. Auch aus moralischen Gründen ist es denkbar, klassische Nagellacke abzulehnen. So ist es generell in der Kosmetikindustrie keine Seltenheit, dass die Produkte an Tieren getestet werden. In vielen Fällen sind Tiere auch die Inhaltsstoffe. Naturnagellacke sind eine Alternative hierzu. Auch vegane Nagellacke gehören dazu. Diese sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen und basieren komplett auf natürlicher Basis. Im Vergleich zu den klassischen Nagellacken, gibt es jedoch nur wenige Naturnagellacke. Diese machen bisher noch einen kleinen Anteil aus. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich das in näherer Zukunft ändern wird.
Die Wahl des passenden Nagellacks
Leider ist es gar nicht so einfach einen Nagellack auszusuchen, der zu einem persönlich passt. Viele Nagellacke passen einfach nicht richtig. Wer sich gerne und oft mit Kosmetik beschäftigt, kennt dieses Problem nur allzu gut. Stiftung Warentest ist sich dessen bewusst und spricht für drei Typen mehrere Empfehlungen aus. Dazu gehören z. B. der MNY Maybelline für Bequeme, der Astor Quick ‘n Go für Eilige und der p2 von dm für Ungeübte. Wir finden die Unterteilung interessant und finden, dass man den Produkten durchaus eine Chance geben kann. Der Astor Quick ‘n Go ist aber übrigens ein Produkt, welches nur ein befriedigendes Urteil erzielen konnte. Dennoch ist er, wenn man immer auf die Schnelle seine Nägel lackieren muss, eine der besten Optionen.
Nagellacke dieser Marken wurden getestet
Angesichts der vielen getesteten Produkte, wird es wohl kaum jemanden verwundern, dass Nagellacke vieler unterschiedlicher Marken geprüft wurden. Insgesamt waren es 21 Hersteller, deren Nagellacke getestet wurden. Darunter befanden sich auch einige sehr bekannte Marken im Kosmetikbereich. Chanel und L´Oréal sind zwei davon, die jedem minimal Kosmetikinteressierten ein Begriff sein dürften. Bei allen Herstellern wurde immer jeweils ein Nagellack getestet. Ausnahmen waren alessandro, Anny, essence, Kiko und MYN Maybelline. Letzterer Marke entstammt übrigens auch der Testsieger. Es lohnt sich also einen Blick auf den Hersteller zu haben. Vor allem dann, wenn man sich für Nagellack und sonstige Kosmetika interessiert.
Liste mit Marken:
Abwertungen aufgrund besonderer Mängel
Stiftung Warentest nahm Abwertungen vor, wenn bestimmte Mängel auftraten. Diese konnten sich verstärkt auf ein Gruppen- oder gar Qualitätsurteil auswirken. Fiel die Haltbarkeit befriedigend oder schlechter aus, wurden die kosmetischen Eigenschaften auf diese Note abgewertet. Dadurch war kein besseres Qualitätsurteil möglich. Eine Abwertung der kosmetischen Eigenschaften gab es auch dann, wenn die Verfärbung der Nägel ausreichend abschnitt. In diesem Fall wurde um eine halbe Note abgewertet. Falls das Entfernen des Lacks ausreichend oder schlechter war, wurde die Handhabung um eine halbe Note abgewertet. Falls die Deklaration mangelhaft abschnitt, gab es eine Abwertung des Qualitätsurteils um eine halbe Note.
Die Abwertungen gestalteten sich somit wie folgt:
Testabläufe der unterschiedlichen Kriterien
Alle vier Kriterien basieren auf umfangreichen Testabläufen, die darauf konzipiert wurden, möglichst alle wichtigen Aspekte abzudecken. Trotz der Menge an getesteten Produkten, kam dabei keines zu kurz. Es handelte sich nämlich um einen echten Intensivtest. Nahezu alles wurde irgendwie berücksichtigt.
Kosmetische Eigenschaften
Die kosmetischen Eigenschaften wurden in einem Praxistest über zwei Wochen begutachtet. Daran nahmen 10 Probandinnen teil. Alle Nagellacke wurden anonymisiert. Der Hersteller war also nicht ersichtlich. Nach 1,3,5 und 7 Tagen (beziehungsweise bis zum ausgelobten Zeitpunkt) wurden Haltbarkeit, Glanz, Deckkraft und Verfärbungen der Nagellacke visuell bewertet. Einmal prüften sogar 5 geschulte Prüferinnen die kosmetischen Eigenschaften der Nagellacke. Diese wurden hierfür auch aufgetragen. Ein Testdurchlauf bei diesem Kriterium war, dass die lackierten Nägel in Kies getaucht wurden. Anschließend sollten die auftretenden Lackschäden beurteilt werden.
Handhabung
Um die Handhabung bestmöglich ermitteln zu können, kamen 10 Probandinnen und 5 Prüferinnen zum Einsatz. Diese beurteilten vier für die Handhabung wichtige Kriterien. Diese unterteilten sich wie folgt: Entnahme, Auftragen, Verteilen und Entfernen. Alles lief auf professioneller Ebene ab.
Durchtrocknen
Um hier die Testergebnisse feststellen zu können, kamen sogar ausschließlich fünf Profitesterinnen zum Einsatz. Diese zogen zehn Minuten nach dem Antragen oder nach einer vom Hersteller angegebenen Trocknungszeit, Baumwollhandschuhe an und ballten ihre Hände 20-mal zu einer Faust. Daraufhin wurde der Lackzustand beurteilt.
Deklaration
Geprüft wurde nach den Vorschriften der Kosmetik-, Bedarfsgegenstände und Fertigpackungsverordnung, sowie denen des LFGB. Dafür kam ein Experte zum Einsatz. Um die Werbeaussagen zu überprüfen, wurden sogar zwei Teilnehmer hinzugeholt. Hier schien der Aufwand also etwas größer sein. Getestet wurde unter anderem, ob direkt oder indirekt eine Verbrauchertäuschung vorliegt. Solche ist immer ein Punkt, der beim Deklarationskriterium der Stiftung Warentest gerne mal auffliegt.